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Der Schulhof wird optimiert!

Bewegung, Spiel, Entspannung und auch unterrichtsergänzende Angebote – all dies soll der optimale Schulhof bieten. Die aktuelle Situation an der Erich Kästner Realschule sieht noch anders aus: auf einer großen, gepflasterten Fläche mit einigen Bänken verbringen die 600 Schüler ihre Pause, auch mittags im Rahmen der Ganztagesbetreuung.

 

Eine Spielekiste, angeschafft durch den Schulförderverein, sorgt inzwischen schon für etwas mehr Bewegung in den Pausen. Doch das ist nur ein erster kleiner Schritt. Durch eine Befragung der Schüler im Sommer 2017 informierte sich der Förderverein über die Bedürfnisse und Wünsche der Schüler und möchte nun zusammen mit der Schulleitung und der Stadt die Pausenhofqualität verbessern. Sicher ist die Umgestaltung der etwas tristen Fläche in eine ansprechende, bewegungsauffordernde und gegliederte Schulumgebung, die für alle Altersstufen Anreize bietet, sehr aufwändig. Aber wenn alle mit anpacken, wird es gelingen!

 

Klettern, Balancieren, Hüpfen, Springen und Spielen sorgen dann für Abwechslung und einen Ausgleich zum Sitzen während des Schultages. Naturnah gestaltete Ruhezonen schaffen Rückzugsmöglichkeiten, außerdem darf der Schulhof auch ein pädagogischer Raum sein und nicht nur Pausenaufenthaltsfläche.

Berücksichtigt man alle diese Aspekte, erhöht sich das Wohlbefinden der Schüler nachweislich. Das Bild gegenüber ihrer Schule als Lernort wird positiv verstärkt und somit die Lust am Lernen gefördert. Ergebnisse aus der Forschung und Erfahrungen aus der Praxis belegen, dass ein bewegungsanregender Pausenhof positive Effekte auf das Lernvermögen der Kinder hat. Davon profitieren schlussendlich alle, nicht nur die Kinder/Jugendlichen selbst, sondern auch die Lehrerschaft und schlussendlich die Eltern.

Foto des Schulhofs der Erich Kästner Schule Steinheim
Noch ist der Schulhof nur eine große, unstruktierte Fläche. Das wird sich aber ändern.

Die Idee

Der einfache und schnelle Weg hätte uns auf dem Schulhof das ein oder andere Bewegungsangebot, ein paar zusätzliche Pflanzen und Sitzmöglichkeiten beschert. Doch statt einzelner "Inseln" führt ein ganzheitlicher Planungsansatz zur besten Lösung, auch wenn der Weg steiniger ist. Aufgrund mehrerer Empfehlungen und guter Referenzen erteilte der Förderverein am 11.01.2018 der Forschungsstelle für Frei- und Spielraumplanung (FFS) den Auftrag für eine Vorplanung.

 

Um alle Wünsche und Anforderungen unter einen Hut zu bekommen, basiert die Planung auf einem Beteiligungsmodell. Am 13.03. treffen sich dazu ca. 25 "Beteiligte":


  • 12 Schülervertreter von der 5. bis zur 10. Klasse
  • Der Schulleiter Herr Laumann sowie der Konrektor Herr Theurer
  • 2 Lehrer aus verschiedenen Fachschaften, Herr Dörr-Malchin und Frau Fussenegger
  • Herr Laitenberger als Hausmeister
  • 2 Personen vom Schulträger, Herr Gundelsweiler als Erster Beigeordneter der Stadt und Herr Fussenegger als Leiter des Bauamtes
  • Stadträtin Frau Traub vom Ausschuss für Technik und Umwelt
  • Die Elternbeiratsvorsitzende Frau Hitz sowie die Stellvertreterin Frau Kolder
  • 3 Mitglieder des Fördervereins, Frau Brügge, Frau Böhle und Herr Heit
  • 2 Vertreter der benachbarten Blankensteinschule, Konrektor Herr Müller und vom Förderverein Frau Wirth

Mit den gesammelten Ideen und Zielvorgaben erstellt FFS eine Vorplanung mit Kostenschätzung. Berücksichtigt sind dabei alle Aspekte aus der Landschaftsarchitektur sowie Erkenntnisse aus der Bau-, Umwelt-, Tiefbau-, Erziehungswissenschaft, Kinder- und Jugendpsychologie, Neurobiologie, Jugendsoziologie und Lernforschung.

 

Die Umsetzung & Finanzierung

Sobald das Planungsergebnis sowie die Kosten vorliegen, suchen wir das Gespräch mit der Stadt Steinheim. Alles auf einmal lässt sich höchstwahrscheinlich nicht umsetzen. Da die Planung aber einzelne Module vorsieht, können wir bestimmt mit dem ersten noch in diesem Jahr beginnen. Denkbar ist unter anderem ein "Forscherhof". Es handelt sich dabei um ein Konzept, welches zum Beispiel den Satz des Pythagoras real und praxisnah über eine Überdachung mit entsprechend geometrisch aufeinander abgestimmten Kommunikationsangeboten zum Forscherlabor macht. Gleiches gilt auch für physikalische Effekte, welche man experimentell erproben kann. In diese spannende Konzeption eingebunden sind neben naturwissenschaftlichen auch bewegungsorientierte wie musische und sprachwissenschaftliche Praxisangebote. Im Rahmen von Evaluationen in Kooperation mit der Universität Köln konnte belegt werden, dass sich dadurch eine erstaunlich hochmotivierte Lernbereitschaft bei Schülern entwickelt.

 

Wenn es uns und FFS gelingt naturwissenschaftliche Aspekte in diesem „Forscherhof“ zu berücksichtigen, können wir mit der Spende einer Stiftung in Höhe von maximal 20.000 € rechnen. Darüberhinaus sind wir natürlich auf die Stadt und den Gemeinderat angewiesen, die die Schulhofgestaltung in den nächsten Haushalten berücksichtigen muss.

Der Förderverein wird natürlich auch nach Kräften dazu beitragen einen möglichst großen Teil der Kosten beizusteuern. Hierfür sind wir aber auf Spenden und Förderzusagen angewiesen, nur von den Mitgliedsbeiträgen lässt sich solch ein Projekt nicht stemmen. Bei vielen Schulhofumgestaltungen haben sich auch Eigenleistungen bewährt bei denen an einem Wochenende Schüler, Eltern und motivierte Bürger der Gemeinde gemeinsam anpacken und unter fachkundiger Leitung vieles selbst realisieren.

Der Planungspartner

Das Team der Forschungsstelle für Frei- und Spielraumplanung (FFS) arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren bundesweit zum Thema Schulhofgestaltung. Dabei erzielte FFS beachtliche Wettbewerbserfolge bei der Planung und Sanierung von Schulhöfen und sehen sich als Experten für Schulhofgestaltung. Es werden nicht nur naturnahe Schulhöfe geplant, sondern das Thema Schulhofgestaltung parallel auch fachübergreifend und wissenschaftlich bearbeitet.

11 hoch qualifizierte und fachübergreifend ausgebildete MitarbeiterInnen beschäftigen sich mit Schulhofgestaltungen, Spiel- und Lernbereichen im Kindergarten, der Gestaltung von öffentlichen Spielanlagen sowie generationsübergreifenden Bürgerparks. Die Vernetzung von Forschung, Lehre und Planung ist beim FFS-Team fester Bestandteil.